26. - 28. JULI
2024
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1865- Die Anfänge der Freiwilligen Feuerwehr Ottenschlag
Am 14. August 1865 kam es infolge eines Blitzschlages zu einem Brand, der sich rasch zu einer Feuersbrunst entwickelte, der 15 Gebäude zum Opfer fielen. Eine Feuerspritze aus Kottes, ein Geschenk des Pfarrers an die Gemeinde, kam den bedrängten Ottenschlagern zu Hilfe und hatte sich bestens bewährt.
1870 – Die Gründung
Am 1. Juni 1870 wurde die Niederösterreichische Feuerpolizeiordnung erlassen, die im § 36 folgende Bestimmung enthielt: In jeder geschlossenen Ortschaft von mindestens 50 Häusern hat der Gemeindevorsteher, wenn nicht bereits eine freiwillige oder besoldete Feuerwehr besteht, einen Aufruf zum Beitritt zu erlassen.
Die Gemeinde Ottenschlag unter dem damaligen Bürgermeister Eduard Riether erwies sich als mutige und fortschrittliche Gemeinde und gründete umgehend eine Freiwillige Feuerwehr.
Der damalige Notar Dr. Gustav Mükisch stellte am 18. Juli 1870 einen gesetzlichen Antrag zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr in Ottenschlag und noch am selben Tag erließ der Bürgermeister einen schriftlichen Aufruf zum Beitritt. Die Gründungsversammlung fand am 4. September 1870 im damaligen Gasthaus Neuwiesinger (heutige Trafik Hofbauer, vormals Kaufhaus Smutny und Danzinger) statt.
Die Freiwillige Feuerwehr Ottenschlag wurde daher schon 1870 gegründet und ist somit die älteste des Bezirks Zwettl. Der Gründungskommandant war Eduard Riether.
Im Gründungsjahr 1870, also bevor Wr. Neustadt beim 2. Landesfeuerwehrtag die Forderung nach Bezirksfeuerwehrverbänden erhob, begann die Turnerfeuerwehr Krems mit Bemühungen um einen Bezirks-Verband Krems und Umgebung. An einer Besprechung am 25.09.1870 nahmen nicht nur die Feuerwehren Krems, Gföhl, Hadersdorf, Langenlois, Mautern, Stein, Stratzing und Weißenkirchen teil, sondern auch jene von Ottenschlag und Schrems. Dieser Verband war der Vorläufer des 1879 gegründeten Bezirksfeuerwehrverbandes „Krems, Stein und Umgebung“.
Das Gründungsfest in Ottenschlag fand mit eigener Feuerwehrkapelle und einer eigenen Fahne statt. 1871 bewilligte der NÖ Landtag erstmals einen Betrag von 5.000.- Gulden aus dem Landesfonds zur Verteilung an ärmere Gemeinden zum Ankauf von Feuerlöschrequisiten. Die Gemeinde Ottenschlag reichte umgehend ein und erhielt einen Betrag zwischen 100 und 300 Gulden.
So berichtete das „Kremser Wochenblatt" schon bald darauf vom hohen Leistungsstandard der Ottenschlager Feuerwehr und von deren fast militärischer Disziplin.
1903
Der 19. Juli 1903 gestaltete sich zu einem unvergesslichen Fest. Eine neue Spritze und eine neue Fahne wurden geweiht.
1911 – Brand in Ottenschlag
Am 30. August bricht um 2.15 Uhr hinter dem Gasthaus zur Linde (Krapfenbauer) ein Brand aus, der sich in Windeseile verbreitet. Innerhalb einer Viertelstunde standen fünf Häuser mitsamt den Wirtschaftsgebäuden in Flammen, auch der mit Schindeln gedeckte Kirchturm.
Dank des heldenhaften Einsatzes der Ottenschlager Wehr mit zwei Spritzen und der Feuerwehren von Kirchschlag, Traunstein und Martinsberg ist es gelungen, dass das Kirchengebäude und auch die Schule gehalten werden konnten. Das Dach des Kirchturms verbrannte jedoch vollständig.
1919
Am 31. Mai stirbt im 81. Lebensjahr Kommandant Eduard Riether, Ehrenmitglied sämtlicher Feuerwehren des Gerichtsbezirkes und der FF Ottenschlag, sowie des Bezirksfeuerwehrverbandes.
1930er
In den 1930iger Jahren entstand dieses Mannschaftsfoto.
1934
Die ersten Ottenschlager Feuerwehrmänner besuchen Lehrgänge an der neu errichteten Feuerwehrfachschule in Wiener Neustadt: Anton Matschiner, Theo Göbl, Josef Matschiner und Franz Krapfenbauer. Im August nimmt Johann Adam an einem Führerkurs teil.
1938
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich änderte sich im Feuerwehrwesen grundsätzlich nichts. Allerdings wurden jene Funktionäre abgesetzt, die offensichtlich nicht mit dem neuen Regime sympathisieren.
1946
Am 24. November fand die erste Wahlversammlung nach dem Krieg statt, in deren Rahmen der Bäckermeister Leopold Dallermaßl einstimmig zum Feuerwehrhauptmann gewählt wird.
1953
Im März wird eine Rosenbauer Tragkraftspritze R 75 um den Preis von 26.500,- Schilling angekauft, wozu die Gemeinde einen Beitrag von S 10.000,- leistete und auch die Bewohner der umliegenden Dörfer eine Sammlung durchführten.
sitzend v.l.: Ferdinand Göbl, Johann Pichler, Anton Schmid, Anton Matschiner, Johann Ruth, Leopold Dalamassl, Karl Fichtinger, Karl Apolt, Alois Moser, Alois Hackl
1. Reihe v.l.: Josef Kreuzer, Hans Kammerer, Karl Hackl, Hermann Grünstäudl, Rudolf Fichtinger, Ferdinand Eckl, Hugo Weissinger, Karl Lagler, Josef Pichler, Alois Permoser
2. Reihe 3 v.l.: Josef Haidinger, Franz Jager, Franz Tiefenböck, Josef Führer, Ernst Jager, Anton Schmid, Karl Strohmayer
3. Reihe v.l.: Franz Vieghofer, Karl Strohmayer, Franz Stumvoll, Friedrich Leeb, Karl Adam, Josef Bartsch, Silvester Fuchs
4. Reihe v.l.: August Mader, Karl Wiehalm, Alois Auer, Hans Ruth, Erwin Hüttner, Johann Steininger, Heinrich Führer
1960
Kommandant Johann Ruth sorgte für den Ankauf des ersten Einsatzfahrzeuges, ein leichtes Löschfahrzeug (LLF) Marke Opel Blitz, mit Vorbaupumpe zum Preis von S 175.980, -. Die Sparkasse leistet einen Beitrag von S 25.000,- über den Landesfeuerwehrverband gibt es eine Förderung von S 80.000, - und der Rest wird durch Sammlungen aufgebracht.
1965
Im Rahmen der Hauptversammlung des Bezirks-Feuerwehrverbandes im Gasthaus Renner am 21. Februar legt der bisherige Bezirkskommandant Alois Unger aus Kottes seine Funktion aus Altersgründen zurück. Neuer Bezirkskommandant wird der Kaufmann Karl Apolt aus Ottenschlag.
1968
Nach 43-jähriger aktiver Dienstzeit in der FF Ottenschlag, davon 12 Jahre als Kommandant, legt Johann Ruth sein Amt zurück. Bürgermeister Franz Danzinger übernimmt den Vorsitz für den Wahlgang des neuen Kommandos. Mit deutlicher Stimmenmehrheit wird der Gastwirt Willi Renner zum neuen Kommandanten gewählt. Sein Stellvertreter wird Fritz Erlebach, Tischlermeister Alfred Huber wird Zahlmeister und Gemeindesekretär Erwin Teuschl Schriftführer. Vordringliches Ziel des neuen Kommandos ist der Bau des neuen Feuerwehrhauses, wofür die Gemeinde das Grundstück auf dem Florianiplatz zur Verfügung gestellt hatte.
Die Arbeiten am neuen Feuerwehrhaus schreiten zügig voran. Es gibt viele Gönner und Unterstützer wie die Firmen Johann Watzinger, Josef Teuschl, Gerhard und Bruno Reither, das Lagerhaus Ottenschlag und auch die Straßenmeisterei.
Am 3. August findet das erste große Teichfest, das heutige Sommerfest, am Oberen Ortsteich statt, das in der Folge zur Tradition bis in die Gegenwart wird. Ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 2000 (das erste im Feuerwehrabschnitt Ottenschlag) auf Mercedes Fahrgestell wird angeschafft.
1974
Bei der Jahreshauptversammlung wird die Initiative zur Gründung einer Feuerwehrjugend gelegt. Pfarrer Josef Reisenbichler wird Feuerwehrkurat und nimmt sich der neu gegründeten Feuerwehrjugendgruppe an.
1975
sitzend v.l.: Erwin Teuschl, Alfred Huber, Franz Hörth, Karl Apolt, BGM Franz Danzinger, Willi Renner, Josef Bartsch, Friedrich Erlebach, Ernst Jager, Karl Lagler, Heinrich Führer
1. Reihe stehend v.l.: Walter Ruth, Horst Ringl, Johann Steiniger, Karl Mörth, Josef Teuschl, Adolf Friedl, Max Fischer, Franz Krapfenbauer, Gerhard Einzinger, Rudolf Zottl,
Franz Ballwein, Franz Wagner, Franz Fichtinger, Karl Fasching, Paul Rameder, Hugo Weissinger, Karl Fichtinger, Fritz Riegler
2. Reihe stehend v.l.: Johann Schierhuber, Karl Hofbauer, Josef Teuschl, Florian Grünstäudl, Franz Rameder, Rudolf Zottl, Heribert Stanzl, Franz Vieghofer
3. Reiher stehend v.l.: Karl Fichtinger, Franz Gölss, Willibald Wagner, Franz Fischer
v.l. Robert Pichler +, Willi Renner, Willi Wagner, Erwin Schrammel, Hans Hofbauer, Günther Schlifelner, Erwin Straub, Andi Ringl, Anton Zottl, Günther Kirchberger
1977
Vom 7. bis 10. Juli finden erstmals die NÖ Landesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe in Ottenschlag statt. Es nahmen 950 Jugendliche teil.
1986
Vom 3. bis 6. Juli finden zum zweiten Mal die NÖ Landesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe in Ottenschlag statt. Dieses Mal nahmen bereits 1681 Jugendliche teil. 1977 und 1986 nahm jeweils eine Jugendgruppe aus Ottenschlag teil.
1987
Durch die Erweiterung des Fuhrparks ergibt sich neuerlich ein Raumproblem, sodass man an eine Erweiterung des bestehenden Feuerwehrhauses oder überhaupt an einen Neubau denkt. Man entscheidet sich im Einvernehmen mit der Marktgemeinde für einen Neubau im Anschluss an den Gemeindebauhof.
1988 - 1990 – Bau des dritten FF Hauses
Die Feuerwehr begeht ihr 120-jähriges Bestandsjubiläum mit einem großen Festakt. Viele Ehrengäste und Abordnungen der Nachbarwehren waren erschienen, da ja gleichsam als Höhepunkt der Veranstaltung das neu errichtete Feuerwehrhaus gesegnet und seiner Bestimmung übergeben wurde.
1996
Ankauf eines neuen Rüstlöschfahrzeuges RLFA 3000.
2000
Die FF Ottenschlag feiert am 7. Mai ihr 130-jähriges Bestehen mit einem groß angelegten Festakt mit Feldmesse. Das Vorausfahrzeug wurde im Rahmen des Festaktes gesegnet.
2001
Ehrenbrandrat Willi Renner übergibt nach 33 Jahren das Kommando an seinen Sohn Willi jun. Ebenso folgt Willi jun. seinem verdienten Vater als Abschnittsfeuerwehrkommandant und trägt wie dieser den Dienstgrad Brandrat.
2002
In Eigenregie wurde vor dem Feuerwehrhaus ein gemauerter Springbrunnen, erbaut von Karl Fichtinger und Franz Hahn errichtet und eine Statue des HI. Florian aus Sandstein aufgestellt. Diese wurde von Karl Kronister gestaltet.
Im selben Jahr war das Jahrtausendhochwasser entlang der Donau. Auch der Bezirk Zwettl war heftig von einem Hochwasser betroffen und die FF Ottenschlag kam hier viele Tage zum Einsatz.
2003
Bei der Feier zum 80. Geburtstag von EBR Karl Apolt versammelten sich die 3 Brandräte. Alle drei sind Mitglieder der Feuerwehr Ottenschlag
2005
Anschaffung des Mannschaftstransportfahrzeuges Opel Movano.
2010
Ankauf eines TLFA 2000 mit Seilwinde. Die Segnung dieses Einsatzfahrzeuges findet im Rahmen der 140 Jahr Feier im Feuerwehrhaus statt. Im Zuge der Feierlichkeiten wurde auch der Florianibrunnen gesegnet.
2013
Das Feuerwehrhaus wurde einer thermischen Generalsanierung des Verwaltungsgebäudes unterzogen und 5 moderne Sektionaltore für die Fahrzeughalle wurden angeschafft.
2014
Stationierung VF-K Unimog mit Kran durch den Landesfeuerwehrverband in Ottenschlag.
Der Ort und die Umgebung wurden durch die Eiskatastrophe stark betroffen. Die Kameraden waren tagelang zum Wohle der Bevölkerung im Einsatz. Einige Kameraden nahmen sogar am Auslandseinsatz in Slowenien im Frühjahr teil.
2020
Ankauf eines Kommandofahrzeuges inkl. akkubetriebenen Rettungssatzes.
2021
Brandrat Willi Renner übergibt nach 20 sehr erfolgreichen Jahren das Kommando an Elmar Ruth.
2022
FF Ottenschlag unterstützte im Rahmen eines KHD Einsatzes die örtlichen Einsatzkräfte beim großen Waldbrand in Hirschwang an der Rax.
2023
2 Mitglieder der FF Ottenschlag wurden beim Sonderdienst Waldbrand in Frankreich eingesetzt.
2024
Start einer neuerlichen großen Sanierung des Feuerwehrhauses.
Kommandant 1870-1889
Karl Haimböck
Kommandant 1895-1904
Engelbert Bartsch
Kommandant 1904-1917
Leopold Muttenthaler
Kommandant 1917-1928
Kommandant 1928-1942
Leopold Dallermaßl
Kommandant 1943-1956
Kommandant 1956-1968
Kommandant 1968-2001
EBR Willi Renner
ABI Elmar Ruth
Kommandant seit 2021
Das erste Feuerwehrhaus steht in der Schlossgasse neben dem Eingang zum Schlossheurigen. Dieses Haus diente später der Trachtenkapelle Ottenschalg als "Lagerraum" und ist heute in Privatbesitz.
Dieses Haus stand am heutigen Florianiplatz und wurde in den Jahren 1968 bis 1970 von den Kameraden der FFO erbaut. 2020 wurde das Haus abgerisssen und Parkplätze geschaffen.
Bereits in den 70er Jahren wurde das Haus zu klein und die sich direkt neben dem Haus befundene alte Straßenmeisterei wurde mit Garderoben ausgestattet und als Garage genutzt. Später wurde auf der Teichseite des "kleinen" Hauses ein öffentliches WC gebaut
Der Land Rover, Bj. 1958, war von 1970 bis 1976 im Besitz der FF Ottenschlag.
Das erste Tanklöschfahrzeug des Abschnittes Ottenschlag. Mercedes 710 seit 1970 im Dienst. Es wurde 2023 komplett restauriert und ist voll funktionstüchtig.
Chevrolet Beuville, mit Leder-ausstattung, Automatik, 160 PS, wurde von der Feuerwehrschule gebraucht gekauft. Der "Chevi" wurde als MTF aber auch als ATEM eingesetzt. Es war mit 3 Atemschutzgeräten und säm-tlichem Zubehör für Atemschutz-einsätze ausgestattet. "Da Chevi" war von 1985 bis 2004 in unserem Besitz.
1996 wurde der Bus 3 angeschafft und nach den eigenen Vorstellungen von den Kameraden der FFO um- und ausgebaut. Das erste "richtige" Kommandofahrzeug.
KRF-S ein Chrysler Vojager wurde 2000 gebraucht angeschafft. Das Fahrzueg wurde zu einem Vorausfahrzeug umgebaut. Spreitzer & Schere, Lichtmast u.v.m. gehörte zur Ausstattung
Freiwillige Feuerwehr Ottenschlag
EBR Willi Renner Platz 1
3631 Ottenschlag
ABI Elmar Ruth
Tel.: 0676 5900 114
Mail: ottenschlag@feuerwehr.gv.at